Wissenshunger im April: Feige Fortpflanzung
Biblische Blüte: Das umständliche Sexleben der Feige
Sex kann mitunter verdammt umständlich sein. So simpel die Idee klingt (begehren, begatten, bestäuben), so kompliziert hat die Natur sie in manchen Fällen umgesetzt. Zum Beispiel bei der Feige. Für eine erfolgreiche Fortpflanzung müssen in der freien Wildbahn zwei Bäume, drei Blütentypen und ein winziges Insekt ein komplexes Ritual durchlaufen.
Modell einer Echten Feige aus dem Botanischen Museum in Greifswald (Foto: Wikimedia).
Beteiligt an der Obstorgie sind die weibliche Essfeige, die bisexuelle Bocksfeige und die Feigengallwespe. Der Blütenstand der Bocksfeige sieht von außen wie eine kleine Birne aus, die Blüten kleiden die Innenseite aus. Man kann sich das vorstellen wie einen nach innen gestülpten Blumenstrauß.
In einigen der weiblichen Blüten schlummert jeweils ein Ei der Feigengallwespe. Zuerst schlüpfen die männlichen Nachfahren, sie futtern sich aus ihrem grünen Gefängnis, ziehen dann von Blüte zu Blüte und begatten die weiblichen Wespen, die noch in ihren Blüten ruhen. Damit ist die Arbeit der männlichen Wespen auch schon getan, und sie verenden. Die Weibchen hingegen erwachen jetzt erst richtig […]